Während die letzten noch von der Disko heimkehren, schultern wir bereits unsere Rucksäcke und stampfen zum Frühstück , serviert von unserem bereits sehr munterem Bergführer Edgar.
Nach 2 Stunden Fahrt durch die korsische Nacht (Sonnenaufgang inkludiert) erreichen wir den Ausgangspunkt unserer Bergtour. Rasch noch eingeschmiert geht’s schon hurtig dem Edgar hinterdrein durch einen wunderschönen Wald, vorbei an Ziegen die – man glaubt es kaum – auf Bäumen sitzen und das Laub abknabbern. An den einzigartigen korsischen meterhohen Kiefern vorbei, erreichen wir den Golo, der sich ein weites Tal hinabschlängelt und etliche wunderbare Gumpen bildet.
Wir wandern flussaufwärts immer die Ciottulu-di i-Mori Hütte im Blick, nter der der Golo entspringt. Dort wird erst einmal der Proviant geplündert und Wasser getankt. Hinter uns ragt bereits der Capu Tafunato auf, dessen gigantisches und von weitem sichtbares Loch wir nicht verpassen wollen. Möglich gemacht durch Edgars Wissen um den besten Anstieg erklettern wir hochkonzentriert die Felswand.
Als wir den gewaltigen Riss im Fels erreichen , pfeift uns ein eisiger Wind um die Ohren. Doch bei dem atemberaubenden Blick ins Fangotal sind alle Mühen vergessen. Die Wand wieder hinab geht es zum nächsten Ziel. Der Doppelgipfel des Paglia Orba. Die spannende Kletterei im roten, griffigen Fels lässt uns die Anstrengung zeitweise vergessen und der Ausblick tut das Übrige.
Nach Gipfel Nummer 1 kann uns nichts mehr halten und der 2. Gipfel ist im Nu erklommen. Da hatte uns Edgar schneller hochgebracht, als wir es uns gedacht hätten. Nach ausgiebiger Stärkung und Rundumblick wird es beim Abstieg nochmals aufregend. Mit Hilfe eines Seils klettern wir einen Felsriss hinab. Anschließend geht’s im Laufschritt über das Geröll wieder Richtung Talende.
Ein Krönender Abschluss für eine großartige Tour ist das Bad in den Gumpen des Golos. Nachdem wir uns auf den heißen Steinen wieder aufgewärmt haben geht es an den Steinhäusern (wahrhafte Meisterwerke korsischen Hirten) wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt. Erschöpft aber voll wunderbarer Erinnerungen und Bilder machen wir uns auf den Rückweg. Bei Tag können wir so nun auch den Anblick der atemberaubenden Reginaschluchtgenießen ,die für sich schon eine Fahrt wert wäre. Zurück im Feriendorf erwartet uns ein großartiges Abendessen. Das haben wir uns wahrlich verdient.
Familie Weselka und Keresztes