Korsika überzeugt nicht nur zur heutigen Zeit durch das türkisblaue Meer, die feinsandigen Strände und die korsischen Spezialitäten. Die Insel zog bereits vor über 8.000 Jahren viele Menschen in ihren Bann.
Ältester menschlicher Fund auf Korsika
Der älteste menschliche Fund der Insel ist das Skelett der „Dame von Bonifacio“, das im Museum von Lévie zu bewundern ist. Das Skelett stammt von circa 7000 bis 6500 vor Christus. Die ersten Bevölkerungsgruppen widmeten sich der Tierhaltung. Später kam auch die Entwicklung des Ackerbaus dazu. Die Korsen entwickelten sich immer weiter, vor allem bei der Errichtung von Megalithbauten. Darunter versteht man Grab- und Kultanlagen. In dieser Zeit entstand auch die heutige Fundstätte bei Filitosa.
Mystische Fundstätte Filitosa
Die Siedler lebten bis circa 2000 vor Christus in Frieden, bis die Torreaner ihre Ruhe mit ihrer enormen Zerstörungswut zu Grunde richteten. Da dieses Volk den Korsen kämpferisch weit überlegen war, wurden sie immer mehr in den Norden der Insel gedrängt.
Besetzung durch die Römer
Später in der Geschichte Korsikas eroberte ein weiteres Volk die Insel: Die Römer ließen sich in der heutigen Stadt Aléria nieder, bis es ihnen um 1600 vor Christus gelang, die gesamte Insel zu besetzen. Lange war Korsika unter der Römischen Herrschaft, bis Papst Gregor VII dem Bischof von Pisa die Insel zusprach.
In dieser Zeit wurde immer deutlicher, dass die Genuesen Anspruch auf Korsika wollten. Diesen bekamen sie auch nach einigen Jahren, als sie um 1200 die südlichste Stadt, Bonifacio, eroberten und circa 70 Jahre später Calvi, ein Fischerdörfchen im Nordwesten, gründeten. Schließlich gewannen die Genuesen um 1350 die Oberhand über die Mittelmeerinsel.
Unabhängigkeit von Korsika
Ein Jahrhundert nach der großen Pest wurde unter anderem die Zitadelle von Calvi errichtet, die auf die Besuchsliste jedes Korsika-Urlaubers gehört. Nach einigen Jahrhunderten voller Kriege und Unruhen wurde Korsika am 06. Januar 1754 für unabhängig erklärt. Dem voraus gingen diverse Aufstände der Korsen gegen die genuesische Vorherrschaft, die ihre Hochphase ab 1729 bestritt. 1736 schaffte es der deutsche Baron Theodor von Neuhoff sich zum König von Korsika wählen zu lassen. Unter seinen Wählern war auch der Provinzchef Ghjacinto Paoli, der Vater von Pasquale Paoli. Von Neuhoff schuf die ersten demokratischen Strukturen im Sinne der Aufklärung in seiner Verfassung. Nach nur kurzer Zeit verließ er die Insel, als Genua französische Unterstützung angefordert hatte und der Baron von den Korsen schlecht gemacht wurde. Weitere Freiheitskämpfer folgten seinem Beispiel im Kampf gegen Genua. Unter ihnen war Jean-Pierre Gaffori („Der Schützer der Nation“), der Corte 1745 erneut eroberte. Er galt als Wegbereiter für General Pasquale Paoli, der einige Jahre später die demokratische Verfassung niedergelegt. Doch nicht einmal nach diesem großen Schritt herrschte auf der Insel Ruhe, da Genua die Insel 1768 hinterrücks an Frankreich verkaufte. Die Korsen ließen sich das nicht bieten und schrien mit erhobenen Waffen „Guerra! La libertà o la morte!“ („Krieg! Freiheit oder Tod“!) Und so kam es zum Kampf. Doch da Frankreich damals die modernste Armee der Welt besaß, wurde Paolis junge Demokratie militärisch vernichtet. Nach dieser Invasion war die kleine Insel nie wieder unabhängig und ist seitdem zu Frankreich gehörig.